Biedermeier

Als Biedermeier bezeichnet man im deutschsprachigen Raum die Zeitspanne zwischen dem Wiener Kongress 1814 und der Revolution 1848.
Im Zuge der Restauration zieht sich das entstandene Bürgertum aus dem Politischen ins Private zurück. Im Zentrum stand Häuslichkeit, Geselligkeit in einem kleinen Kreis und die private Idylle.

Aus kunsthistorischer Perspektive verstand sich die Epoche als sachliches, zweckmäßiges Gegenstück zum vorhergegangenen prunkvollen napoleonischen Empire.

Merkmale von Biedermeier Schmuck

Der Schmuck des Biedermeiers bietet kein einheitliches Bild. Jedoch ist in der Regel eine Anlehnung an klassische Vorbilder unübersehbar.

Stilistisch orientierte sich der Biedermeier Schmuck anfangs noch am Klassizismus, ab den frühen 1820er Jahren aber verschwinden die typischen geometrischen Formen, Perlbänder und Blattfriese. Stattdessen werden viele Formen und Ornamente früherer Epochen, wie der Gotik, dem Rokoko, des Barock sowie der Renaissance wiederentdeckt. In der Ornamentik des Schmucks des Biedermeier finden sich dann auch wieder vermehrt Naturmotive, wie Blumen und Blätter.

Biedermeierschmuck

Auch die wirtschaftlichen Umstände der Zeit spiegeln sich in Mode und der Schmuckherstellung wieder. Da nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon das Angebot an Gold & Silber eher rar war, trug man im Vergleich zu früheren Epochen nicht nur deutlich weniger Schmuck, auch bei der Erzeugung wurde auf eine sparsame Art der Herstellung geachtet.

Schaumgold, Tombak & Steine aus der Heimat

Es wurde zwar weiterhin Gold und Silber für die Schmuckfertigung verwendet, jedoch kamen Legierungen mit sehr geringem Feingehalt zum Einsatz.
Eine gängige Legierung war etwa Viertelgold, auch 250er Gold (250/1000 Teile Gold) genannt, das nur zu 25% aus echtem Gold besteht.

Dazu begannen Goldschmiede Techniken anzuwenden, um auf möglichst sparsame Weise große Schmuckstücke herstellen zu können.

Zum Einsatz kam etwa Schaumgold: Dafür wurde ein sehr dünnes Goldblech in die passende Form gebracht, um dann mit Gips ausgegossen zu werden.
Bei der Cannetille-Technik dagegen wurde aus Gold- oder Silberdraht ein möglichst filigranes Gerüst aus Ranken und Formen gebildet, das große Schmucksteine halten konnte.
Oft ist Biedermeierschmuck auch, massenhaft durch maschinelle Pressungen hergestellter Leichtmetallschmuck. Hier kam vor allem Tombak, eine Messinglegierung ganz ohne Goldanteil zum Einsatz.

Als Schmucksteine wurden zunehmend heimische Steine eingesetzt. In Österreich wird vor allem böhmischer Granat, aber auch Amethysten und Bergkristall verwendet. Besonders in Italien fanden vermehrt Korallen als Besatz Verwendung.
Wurden Diamanten als Schmucksteine verwendet, waren Altschliff, der 8/8 Schliff (Single Cut) oder der 16/16 Schliff (Swiss Cut) die häufigsten Schiffe.

Haarschmuck als Freundschafts- & Trauerschmuck

Freundschafts- und Trauerschmuck aus Haaren war bereits im 18.Jahrhundert gängig, erfreute sich im Biedermeier dann in einer breiten Bevölkerung großer Beliebtheit.
Um die verstorbenen Liebsten zu ehren und in gewisser Weise stets bei sich zu tragen, wurden Haare der geliebten oder nahestehenden Personen bei der Fertigung des Trauerschmucks eingebunden. Haare wurden geflochten, um Armbänder, Ringe oder Uhrketten daraus zu machen, aber auch Medaillons, bei denen das Haar kunstvoll hinter Glas geschützt eingefasst war, waren sehr beliebt.

Schmuck des Zweiten Biedermeier

Die Freude am Stil des Biedermeiers dauerte auch nach den Revolutionen 1848 an, weshalb man noch bis in die 1880er Jahre Schmuck im Biedermeierstil erzeugte. Dieser spätere Biedermeier Schmuck wird dann als Schmuck aus dem „Zweiten Biedermeier“ oder Biedermeier der zweiten Zeit bezeichnet.

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